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25. März 2024, 08:30 Uhr

Auf Norderney fehlen laut Bedarfsplan 16 Feuerwehrleute

Mit einer neuen Werbeaktion will man jetzt die Vorgaben erfüllen

Lesedauer: ca. 3min 09sec
Mit der Ehrennadel in Bronze wurde Eilbertus Stürenburg von Kreisbrandtmeister Dieter Helmers ausgezeichnet.

Mit der Ehrennadel in Bronze wurde Eilbertus Stürenburg von Kreisbrandtmeister Dieter Helmers ausgezeichnet. ©

Mit 74 Mitgliedern in der Einsatzabteilung weichen wir erheblich von unserer neuen Sollstärke, die nach dem neuen Bedarfsplan 90 Mitglieder in der Einsatzabteilung verlangt, ab“. Mit diesen Worten eröffnete Stadtbrandmeister Ralf Jürrens die Jahresversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Norderney am vergangenen Freitag in der Feuerwache am Wasserturm. Ohne um den sprichwörtlichen heißen Brei zu reden, sprach er gleich zur Einführung in die Veranstaltung die Themen an, die unter den Nägeln brennen. Dazu gehört auch die Personalsituation in den Urlaubs- und Ferienzeiten.

Nach der Begrüßung von Regierungsbrandtmeister Erwin Rangnat und Kreisbrandtmeister Dieter Helmers, die vom Festland angereist waren, hieß Jürrens auch Bürgermeister Frank Ulrichs und die Vertreter von Polizei, der DLRG und des Roten Kreuzes willkommen.

Jürrens fasste das vergangene Jahr der Freiwilligen Feuerwehr Norderney kurz zusammen. Insgesamt wurden die Kameraden 154 Mal zum Einsatz gerufen. Das Anschlagen von
Brandmeldeanlagen war der häufigste Grund für den Einsatz der Feuerwehr. Am 6. Mai geschah dies im Obergeschoss des Conversationshauses und dass es sich dabei nicht um einen Fehlalarm handelte, war deutlich am Rauch zu sehen. Durch den schnellen Einsatz wurde hier die Ausbreitung des Feuers auf den Dachstuhl verhindert.

Zu den Einsätzen gehörten auch 13 Notfall-Türöffnungen, und drei Wasser-Einsätze, für die man in Zukunft noch über neue Lösungen nachdenken müsse, denn zur Zeit ist lediglich ein Jet-Ski der DLRG einsetzbar. In einem Fall im vergangenen Sommer konnte eine leblose Person zwar schnell von der Wasseroberfläche geborgen werden, die Wiederbelebungsversuche blieben allerdings ohne Erfolg.

Da solche Geschehnisse nicht nur für die Angehörigen der Person, sondern auch für die Einsatzkräfte sehr belastend seien, ist Ralf Jürrens froh, dass Diakon und Seelsorger Markus Fuhrmann in die Reihen der Feuerwehr getreten ist, um sich in Zukunft um den Bereich der psychosozialen Notversorgung zu kümmern.

Ein durchaus kontroverses Thema in 2023 war die Erstellung des eingangs erwähnten Bedarfsplanes für die Freiwillige Feuerwehr Norderney. Mit 18 Mitgliedern in der Jugendabteilung und 12 in der der Kinder stehe die Norderneyer Feuerwehr sehr gut da. In der Einsatzabteilung allerdings fehlen mindestens 16 Mann. In naher Zukunft plant die Feuerwehr daher, erneut eine Werbekampagne durchzuführen, ähnlich der, die vor knapp zwei Jahren äußerst erfolgreich war. Hier stehe man allerdings noch in der frühen Planungsphase.

Neben der Festlegung der Sollstärke der Einsatztruppe blieben im Bedarfsplan noch einige Punkte offen, die Jürrens in naher Zukunft auch mit Hilfe der Stadtverwaltung und der Politik zu lösen hofft. Darunter die Situation Feuerwehrhaus, Wasserrettung und Einsätze bei E-Fahrzeugen. Ein Punkt des Bedarfplans hingegen konnte bereits abgewickelt werden: die Bestellung eines neuen Löschfahrzeuges (HLF 20). Mit der Fertigstellung rechnet man im letzten Drittel des Jahres 2026.

Bürgermeister Frank Ulrichs nutzte die Gelegenheit für ein kurzes Grußwort und betonte, dass die Mischung aus einer guten Ausbildung und gegenseitiger Achtsamkeit die beste Kombination ist, um bei den Einsätzen die Gefahren für jeden Einzelnen zu minimieren, denn in jeder Routine liegen auch Gefahren. Die Tugenden, die jedem Feuerwehrmann und jeder Feuerwehrfrau innewohnen seien eine Grundlage für die allgemeine Sicherheit. Auch in Zukunft werde die Kommune den Rahmen für diese Engagements ermöglichen. Bei der Änderung bei der Bekleidung der Feuerwehren erläuterte Ulrichs den Sachstand. Bereits 2019 wurde eine Überarbeitung der Dienstkleidung der Niedersächsischen Feuerwehren angedacht und eine Arbeitgruppe unter der Federführung des Landesfeuerwehrverbandes gegründet. Diese habe nun einen Entwurf vorgelegt. Die rechtliche Einführung ist noch in diesem Jahr geplant, könne aber, falls es an Mitteln fehle, auch sukzessive erfolgen. Ulrichs sprach sich allerdings für eine Lösung aus, in der alle Beteiligten die Uniformen zur gleichen Zeit bekommen sollten. Ulrichs bedankte sich abschließend beim Team der Kameraden und des Vorsitzes: „Ihr seid eine große gesellschaftliche Stütze“.

Schließlich kam man zu den Beförderungen. Mareike Menke wurde Hauptbrandmeisterin und Michael Heckelmann zum Hauptbrandmeister.

Auch zwei Ehrungen wurden vollzogen. Für 25 Jahre aktives Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Norderney wurde Sören Holtkamp geehrt und für seine besonderen Verdienste im Förderverein der Freiwilligen Feuerwehr Norderney erhielt Eilbertus Stürenburg die Ehrennadel in Bronze. Die Ehrungen erfolgten durch Regierungsbrandtmeister Erwin Rangnat und Kreisbrandtmeister Dieter Helmers. bos

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