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18. September 2023, 07:30 Uhr

„Die Grundschule in Greetsiel ist wichtig für das dörfliche Leben“

Warum Greetsieler das Bürgerbegehren für den Erhalt der Grundschulen in der Krummhörn unterschreiben.

Lesedauer: ca. 2min 46sec
Der Greetsieler Eike Rah unterschreibt für den Erhalt der Grundschule in Greetsiel. Mit dabei: die Initiatorinnen der Unterschriftenaktion, Stefanie Doolmann (Mitte) und Frauke Hanke.

Der Greetsieler Eike Rah unterschreibt für den Erhalt der Grundschule in Greetsiel. Mit dabei: die Initiatorinnen der Unterschriftenaktion, Stefanie Doolmann (Mitte) und Frauke Hanke. © Nicole Frischlich

Von Nicole Frischlich
Greetsiel
Es ist ein strahlender Herbsttag, an dem sich Stefanie Doolmann und Frauke Hanke vor dem Supermarkt in Greetsiel positioniert haben, um Unterschriften zu sammeln, die für die Durchsetzung des Bürgerbegehrens gegen die geplanten Schulschließungen in der Krummhörn wichtig sind. Die beiden Frauen erkennen meist schon auf den ersten Blick die Einwohner der Krummhörn.

Mit einer vorbereiteten Klemmmappe, an der die Liste befestigt ist, sprechen sie die Vorbeigehenden an. Immer wieder erhalten sie die Antwort: „Ich habe bereits unterschrieben.“ Einige wenige erkennen die motivierten Greetsielerinnen schon aus der Ferne und kommen sogar schon von selbst auf sie zu. Dies zeigt die breite Bereitschaft und Unterstützung innerhalb der Greetsieler Gemeinschaft.

Sogar Zweitwohnbesitzer aus anderen Orten sind bereit zu helfen. „Auch wenn Nicht-Krummhörner nicht unterschreiben dürfen, werde ich sogar immer wieder angeschrieben, zuletzt von einem Ratsherr aus Ratingen, der sich mit mir unterhalten wollte“, sagt Stefanie Doolmann.

Greetsiel verfüge derzeit über kein alternatives Gebäude, das als Versammlungsort dienen könnte, und die Schule spiele eine entscheidende multifunktionale Rolle im Dorfleben, sagen die beiden Unterschriftsammlerinnen.

Die Greetsieler Schule sei nicht nur ein Bildungsort, sondern auch ein Ort für beispielsweise die jährliche Kunstausstellung sowie ihrer jahrzehntelangen Zusammenarbeit mit den Grundschulkindern. Die ganze Dorfgemeinschaft schätzt die Schule als wichtigen Treffpunkt und als Zentrum des dörflichen Lebens.

Stefanie Doolmann, eine der Initiatoren, erklärte: „Gestern sind wir beispielsweise durch Visquard gezogen und waren erstaunt, wie viele Menschen dort ebenfalls unterschrieben haben. Dies gibt uns Optimismus, dass wir die erforderliche Anzahl von Unterschriften erreichen werden.“ Vom Gefühl her sehe es schon jetzt sehr gut aus, dabei stehen noch Aktionen aus.

Marianne de Vries aus Greetsiel unterschreibt gern: „Ich bin eine Großmutter und möchte, dass die Grundschule hier erhalten bleibt. Ich verstehe auch nicht, warum die Schule geschlossen werden soll. Sie ist wichtig für das dörfliche Leben, und wenn es erlaubt wäre, würde ich sogar zehnmal dafür unterschreiben.“

Weitere lokale Stimmen unterstreichen die Wichtigkeit des Schulerhalts:

Der Greetsieler Eike Rah sagt: „Der Erhalt der Grundschule ist wichtig für junge Familien. Greetsiel ist der zweitgrößte Ort in der Krummhörn. Ich habe selbst ein Kind in der Grundschule und eins im Kindergarten.“

Ein Krummhörner, der nicht namentlich genannt werden möchte, sagt: „Meine Kinder sind hier zur Schule gegangen, und diese Möglichkeit sollten auch die nachfolgenden Generationen haben.“

Ein weiterer Greetsieler, der ebenfalls sofort unterschreibt: „Wir müssen die Schule hier unbedingt behalten. Es ist ein großer Ort, warum sollen unsere Kinder so weit fahren müssen? Wir haben hier eine gute Schule.“ Innerhalb nur einer Stunde wurden bereits deutlich über 30 Stimmen gesammelt.

Christel Freund brachte ihre Besorgnis zum Ausdruck: „Es ist unverständlich, was hier geschieht. Greetsiel ist überfüllt. Es gibt immer mehr Ferienwohnungen, aber die Einheimischen werden vergessen. Die Schule muss erhalten bleiben. Es ist auch bedauerlich, dass die wunderschöne und auch besondere Schule in Loquard geschlossen werden soll. Das kann ich nicht verstehen.“

Ein Einwohner aus Pewsum betonte: „Es ist wichtig, dass Greetsiel die Schule behält, da die geplanten Schließungen die gesamte Krummhörn betreffen.“

Stefanie Doolmann und Frauke Hanke setzen sich weiterhin mit Entschlossenheit dafür ein, die notwendige Unterstützung für den Erhalt der Greetsieler Schule zu gewinnen und das dörfliche Leben zu stärken. „Ohne Klemmbrett mit Liste verlasse ich momentan überhaupt nicht mehr das Haus“, verrät Doolmann.

Die Zeit drängt, noch bis zum 9. Oktober dürfen sie sammeln.

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