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27. März 2024, 08:30 Uhr

Europaabgeordneter Jan-Christoph Oetjen auf Stippvisite auf Norderney

„Europa ist für uns alle wichtig“

Lesedauer: ca. 3min 19sec
Europaabgeordneter Jan-Christoph Oetjen auf Stippvisite auf Norderney

Der FDP-Europaabgeordnete und Kandidat der Freien Demokraten für die kommende Europawahl Jan-Christoph Oetjen stattete in Begleitung seiner Familie, des Kreisvorsitzenden der Liberalen, Kosta Holzer, und der Vorsitzenden des Ortsvereins Norden, Anne Werra Venzke Norderney einen Besuch ab. Bei der Gelegenheit stand der 46-jährige gebürtige Rotenburger der Badezeitung für ein Exklusivinterview zur Verfügung.

Herr Oetjen, wie gut kennen Sie Norderney?

Ich muss gestehen für mich ist es eine Premiere. Ich war vorher noch nie auf der Insel. Ich freue mich daher sehr auf die erste Begegnung mit Norderney. Meine liberalen Freunde haben mir im Vorfeld schon so viel Interessantes über die Insel erzählt, dass der Spannungsbogen schon gespannt ist.

Haben Sie sich für die kurze Verweildauer schon ein Programm zusammengestellt?

Wir werden eine gemeinsame Kutschfahrt machen und dabei die wichtigsten Punkte ansteuern. Dabei lassen wir uns überraschen. Vielleicht wird daraus ein Appetizer für unseren nächsten Familienurlaub.

Also keine Wahlkampfreise im Vorfeld der Europawahlen am 9. Juni?

So halb und halb. Schließlich gehört Norderney mit den ostfriesischen Inseln zu meinem Wahlkreis. Nach einem Besuch vor Ort kann man die insularen Probleme besser einordnen und verstehen.

Die Wahlbeteiligung bei Europawahlen waren in der Vergangenheit oftmals gering. Denken Sie, dass es im Juni anders werden wird?

Das glaube ich schon. Schon bei der vergangenen Wahl 2019 hat man ein gesteigertes Interesse registriert. Rund fünf Prozent mehr Wähler haben damals ihre Stimme abgegeben. Und dieser Trend wird sich meiner Meinung nach fortsetzen. Mittlerweile hat man in der Bevölkerung die Wichtigkeit Europas erkannt. Außerdem haben wir mit Agnes Strack Zimmermann eine Spitzenkandidatin an Bordderen Worte Gewicht haben.

Aber was sind die Themen, die Europa so wichtig machen?

Mit dem Krieg in der Ukraine wird deutlich, dass auf der europäischen Ebene wichtige Entscheidungen zu treffen sind. Gerade in der verteidigungspolitischen Frage muss Europa mit einer Stimme sprechen. Wir haben auf der einen Seite eine Bedrohung der europäischen Union und deren Werte von außen, wir haben aber auf der anderen Seite auch Bedrohungen von Innen. Die Parteien am rechten als auch am linken Rand werden von Putin beeinflusst. Da gilt es auf dem Stimmzettel die demokratische Mitte zu stärken und europafeindliche Parteien abzustrafen.

Europa ist für viele trotzdem noch weit weg. so wird immer wieder unterstellt, dass sich die Abgeordneten nicht genügend für die Belange vor Ort einsetzen und interessieren.

Gerade deshalb sind solche Besuche wie auf Norderney enorm wichtig. Nur so kann sich ein Abgeordneter ein Bild machen, wo bei den Insulanern wirklich der Schuh drückt. Ich für meine Person kann behaupten, dass ich fest in Niedersachsen verwurzelt bin und das dörfliche Leben schätze.

Wie sehr beeinflussen die sozialen Medien die Stimmungsmache in der Öffentlichkeit?

Die Sozialen Medien haben einen enormen Stellenwert gewonnen. Ohne sie ist ein Leben kaum mehr denkbar. Aber trotzdem bergen sie Gefahren. Nur allzu oft werden gefälschte Neuigkeiten als Wahrheiten verkauft. Und da fragt sich dann manch einer, was sitzen da in Brüssel nur für Idioten. Der schwarze Peter wird oft nach Brüssel gespielt und es gibt nur wenige, die dem widersprechen. Das Image ist in der Öffentlichkeit leider immer noch nicht das Beste.

Was erwarten Sie denn für die kommende Legislaturperiode?

Frau von der Leyen hat in den vergangenen fünf Jahren ihren Schwerpunkt auf die Ökonomisierung der Wirtschaft gelegt. Ich glaube, dass wir in den kommenden fünf Jahren einen Schwerpunkt darauf legen müssen als Europäer wettbewerbsfähig zu bleiben oder wieder werden. Denn es geht um Jobs und Arbeitsplätze und damit um Einkommen für Familien. Das haben wir ein Stück weit aus dem Blick verloren. Nur allzu oft werden noch von global tätigen Unternehmen Entscheidungen gegen europäische Standorte getroffen. Vieler dieser Standorte befürchten einen Arbeitsplatzwegfall. Da gilt es zukünftig verstärkt die Hebel anzusetzen. Mir liegt die Zukunft Europas nun einmal am Herzen.

Was empfehlen Sie all den Kritikern, die mit dem europäischen Gedanken und damit auch mit einer europäischen Union nichts anfangen können?

Wir müssen Europa endlich in Bewegung setzen, in dem wir durch sinnvolle Konzepte und innovative Ideen unsere europäischen Verkehrsnetze effizient nutzen und erweitern. Für unsere Wirtschaft, die Menschen und unsere Umwelt. Lasst uns die Flüchtlingsfragen endlich europäisch lösen, damit wir den Menschen die wirklich Hilfe brauchen auch helfen können und gleichzeitig die Lasten gerecht verteilen. Lasst uns Kriminalität gemeinsam bekämpfen, damit sich die Menschen überall sicher fühlen können und Verbrechen endlich grenzenlos gestoppt werden können.

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