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19. Februar 2024, 06:30 Uhr

Goldene Hochzeit mit reichlich Hindernissen

Gelungene Premiere der Großheider Laienspielgruppe „Kummt all in d‘ Rieg“. Doch bis alles wieder in der Reihe ist, geht es auf der Bühne turbulent zu.

Lesedauer: ca. 2min 38sec
Auf der Goldenen Hochzeit von Engelbert und Gesina Dykhoff (Hans Freese und Trientje Hook) geht es turbulent zu.

Auf der Goldenen Hochzeit von Engelbert und Gesina Dykhoff (Hans Freese und Trientje Hook) geht es turbulent zu. ©

Großheide In den 44 Jahren ihres Bestehens hat die Großheider Laienspielgruppe „Kummt all in d’ Rieg“ mit ihrem komödiantischen Können eine große Fangemeinde hinter sich geschart, die bei allen Aufführungen das Bürgerforum der Gemeinde Großheide füllt. So waren bereits vor der Premiere alle 15 Vorstellungen ausverkauft – bis auf 20 Plätze. Denn der Name „Kummt all in d‘ Rieg“ ist Programm: Auch nach den größten Missverständnissen und Streitereien kommt alles wieder auf die Reihe. So auch bei der von Giesela Bents gekonnt inszenierten Komödie „Golden Hochtied mit düster Wulken“ von Helmut Schmidt, in der das Goldpaar Engelbert und Gesina Dykhoff (Hans Freese und Trientje Hook) drei Tage vor der großen Feier gar an Scheidung denkt.

Mitten in den Vorbereitungen hat sich ein Unfall ereignet, bei dem ihr Schwiegersohn Steffen Kleen (Holger Eilers) von der Nachbarin Katharina Klostermann (Grietje Folkerts) mit dem Auto angefahren wurde. Mit ihr liegt das Goldpaar seit jeher im Clinch. Als die Nachbarin bei den Dykhoffs auftaucht, kommt es zu einem lautstarken und folgenschweren Streit, in dessen Verlauf Katharina Klostermann Andeutungen zu der vermeintlich gemeinsamen Tochter Theodore Dykhoff macht. Dadurch gerät Gesina in Bedrängnis. Aber nicht nur sie, auch ihr Ehemann hat 50 Jahre lang ein Geheimnis gehütet, das er kurz vor der Feier enthüllt.

Am Ende des Stücks gibt es eine ganze Reihe von Überraschungen für die Familie Dykhoff und die Zuschauer, die viel Freude an dem temperamentvollen Spiel des Ensembles haben. Zu den Überraschungen gehört auch Gregor: Mit dieser Rolle gibt Helmut Peters sein Début. Marion Hedemann als Theodore Dykhoff und ihr Verlobter Heinzi (Arno Harms) begeistern als herrlich unterbelichtetes Pärchen, das sich auf der Hochzeit von Theodores Schwester Stefanie verlobt hat. In den fast 20 Jahren, die seitdem vergangen sind, hatten sie keinen Sex, weil sie nicht wissen, wie’s geht. Ausgerechnet während der Hochzeitsvorbereitungen möchte Theodore aufgeklärt werden. Ihre Mutter hat keine Zeit, und so wendet sie sich an den Franzosen Frank-Gero Gautier (Martin Deneke), den Enkelin Pia Kleen (Thurid Hanssen) als Hochzeitsplaner engagiert hat. Pias Freund Holger Hagedorn (Cord Brüling) hält den quirligen Franzosen für einen Homosexuellen. Er gibt Theodore ein einschlägiges Video, das sie zusammen mit ihrem Verlobten studieren soll. Aber auch daraus ziehen sie nicht die richtigen Schlüsse…

Theo Börgmann hat als Engelberts scheinbar dementer Vater die Lacher auf seiner Seite: Er verlangt immer wieder lautstark nach Tee und Andrea Berg, womit er Gesina Dykhoff nervt. Anneliese Schnittenfittich (Martina Brüling) vom Pflegedienst, die sich ein Bild darüber machen will, ob Johannes gut aufgehoben ist, wird Zeugin einer solchen Auseinandersetzung und dann auch noch von Engelbert beschimpft. Als sie dem Hochzeitsplaner Frank begegnet, werden die beiden von Liebe überwältigt…

Es ist viel los vor dem von den Bühnenbauern liebevoll gestalteten Haus des Goldpaares, das im Laufe der Hochzeitsvorbereitungen mit einem Bogen geschmückt wird. Allerdings fehlt zunächst der größte Teil der Rosen, da Engelbert die Gäste nach dem Streit mit der Nachbarin wieder ausgeladen hat. Kummt all in d’ Rieg, und zum Schluss tanzen gar zwei Paare Tango.

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