Anzeige

Anzeige

Zum Artikel

Erstellt:
26. März 2024, 08:30 Uhr

Nordseeküste: Invasive Muschel macht sich breit

Die sogenannte Manila-Teppichmuschel auch auf Norderney schon nachgewiesen

Lesedauer: ca. 1min 57sec
So sieht die Teppichmuschel im Spülsand aus.

So sieht die Teppichmuschel im Spülsand aus. ©

Invasive Arten gefährden im zunehmenden Maße die ursprüngliche Artenvielfalt. Jetzt warnen Umweltorganisationen wie der Nationalpark Wattenmeer vor einem weiteren aggressiven Eindringling. Dabei handelt es sich um die sogenannte Manila-Teppichmuschel.

Die Manila-Teppichmuschel stammt ursprünglich aus dem Gebiet zwischen den südlichen Kurilen- und Sachalin-Inseln (Russland), Sri Lanka und den Philippinen. Von dort aus wurde sie mit Saataustern in den 1930er Jahren an die amerikanische Westküste verschleppt. In den 1970ern wurde sie mutwillig als „Kulturmuschel“ nach England und Frankreich verbracht und zwischen 2005 und 2008 mit Muschelkulturen in die Niederlande verschleppt. 2016 wurden erste Funde von der Küste Schleswig-Holsteins vermeldet. Im vergangenen Jahr wurde die Manila-Teppichmuschel erstmals auch an den Küsten der ostfriesischen Insel nachgewiesen. Zuerst im Februar auf Borkum und später im Verlauf des Sommers auch auf Juist und Norderney.
Muschel in Schillig

Zu Beginn dieses Jahres wurden weitere Exemplare in Schillig nachgewiesen. Die Manila-Teppichmuschel scheint sich demnach in heimischen Breiten wohl zu fühlen und sich auszubreiten. Die Teppichmuschel-Arten findet man demnach besonders im Sand und in der Schlickzone des Gezeitenbereichs.

Nun bittet die Leiterin der Wattwelten auf Norderney, Dr. Valeria Bers, Strand- und Wattwanderer die Augen nach dem invasiven Eindringling offen zu halten. Funde der Manila-Teppichmuschel kann man beim BeachExplorer (als App oder auf www.beachexplorer.org) oder direkt an die Nationalparkverwaltung (Benedikt.Wiggering@nlpvw.niedersachsen.de) melden.

Eine kleine Bestimmungshilfe zur Bestimmung der Manila-Teppichmuschel liefert der Nationalpark-Wattenmeer gleich mit: Ausgewachsene erwachsene Tiere können bis 55 Millimeter groß werden. Auffällig sind sie die starken radiären und konzentrischen Rippen der Schale, die einen gegitterten Eindruck ergeben. Die Teppichmuscheln sind stark variabel oftmals schwarz-braun mit Tupfern bis hin zu Zickzack-Mustern gekennzeichnet. Die sogenannten Schlossleisten sind stärker gewinkelt als bei anderen bekannten Teppichmuscheln. Die Manila Teppichmuschel verfügt über eine äußerst kurze, aber breite Mantelbucht, die allerdings nicht über die Hälfte der Schalenbreite hinausgeht.

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen