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24. März 2024, 11:30 Uhr

Treue Seele vor und hinter den Kulissen

Bei der Versammlung der Niederdeutschen Bühne wurde besonders Gertrud Degenaar geehrt. Auch die ersten Pläne für das Jubiläum 2025 wurden besprochen.

Lesedauer: ca. 3min 49sec
Treue Seele vor und hinter den Kulissen

Norden Gertrud Degenaar gehört der Niederdeutschen Bühne Norden nunmehr seit 55 Jahren an. Ob auf oder hinter der Bühne, ob als Spielerin oder Inspizientin, ob als Fundus-Betreuerin oder Saalhelferin – sie packte überall mit an. Der Vorstand nahm die Mitgliederversammlung zum Anlass, um die Verdienste von Gertrud Degenaar zu würdigen und sie mit einer Urkunde auszuzeichnen. „Wenn irgendetwas fehlte, Gertrud besorgte es. Sie wusste immer Rat“, berichtete Geschäftsführer Bruno Stürenburg. Er bezeichnete die Jubilarin als treue Seele und dankte ihr für ihr langjähriges Engagement.

Bühnenleiter Dieter Hattermann ließ in seinem Bericht das Jahr 2023 Revue passieren. Der Vorstand habe sich zu vielen Sitzungen getroffen. Mehrere Zusammenkünfte seien zudem notwendig gewesen, um den Online-Kartenverkauf auf den Weg zu bringen, sagte er. Dies bestätigte auch Vize-Geschäftsführerin Heike Heims, die sich federführend um das neue Kartenverkaufs-Angebot kümmert. Die Umstellung habe viel Zeit und Aufwand gekostet, es seien auch Fehler passiert, aber nun laufe der Online-Verkauf gut, erläuterte sie. Dennoch, betonte Heims, bleibe das SKN-Kundenzentrum nach wie vor die erste Anlaufstelle beim Kartenverkauf.

Die beiden Theaterstücke – „Rommee för Dree“ (Regie: Heike Heims und Jutta Julius) im Frühjahr und „Een gode Partie“ (Regie: Hermanne Rosenboom und Bruno Stürenburg) im Herbst – seien beim Publikum sehr gut angekommen, setzte Hattermann seinen Bericht fort. Dies gelte auch für das „Lebennig Krippenspill“, das im Advent 2023 erstmalig nach vier Jahren Pause auf dem Weihnachtsmarkt wieder aufgeführt worden sei.

„Lebennig Krippenspill“

Das Krippenspiel sei eine wichtige Säule des Weihnachtsmarktes. „Das ist eine hohe Auszeichnung für unsere Norder Bühne“, ergänzte Andree Uphoff als Mitwirkender des „Lebennig Krippenspills“. Die Stadt habe das Projekt finanziell, aber auch durch Menpower beim Auf- und Abbau der Kulissen sehr unterstützt, sagte er. Eine große Hilfe sei dabei auch die Jugendwehr gewesen.

Die Zuschauenden hätten sich begeistert gezeigt, manche seien sogar aus Nordrhein-Westfalen extra angereist, um sich mit dem Krippenspiel auf Weihnachten einstimmen zu lassen, so Uphoff weiter. Als Dank habe es diesmal sogar eine private Spende von 600 Euro gegeben. Nach all diesen positiven Rückmeldungen stehe fest, dass das „Lebennig Krippenspill“ auch in diesem Jahr wieder gezeigt werden solle.

Allerdings sei nach 15 Jahren nun das Dach des Stalls kaputt und müsse repariert werden. Gleiches gelte für das Chorpodest, das erneuert werden müsse, erklärte er und rief potenzielle Sponsoren in dieser Angelegenheit dazu auf, sich zu melden.

Ein Wermutstropfen sei jedoch die „Spendenaffäre“ während der Krippenspiel-Aufführungen gewesen, sagten Hattermann und Uphoff. Wie berichtet, war eine Betrügerin durch die Zuschauerreihen gegangen und hatte Geld gesammelt – angeblich für das Krippenspiel, doch sie steckte es sich in die eigene Tasche. Zum Glück konnte die Frau von der Polizei schnell gefasst werden. „Wichtig für uns war die Richtigstellung im KURIER, damit die Menschen wissen, dass wir damit nichts zu tun hatten, und das ist in der Berichterstattung sehr gut rübergekommen“, betonte Hattermann. Der Ruf der Bühne habe dadurch zum Glück nicht gelitten. „Beim nächsten Mal werden wir vorher durchsagen, wer wann Spendengelder sammelt“, sagte Uphoff.

Ferner informierte Hattermann unter anderem über interne Veranstaltungen sowie über die Tagung des Niederdeutschen Bühnenbundes Niedersachsen und Bremen in Aurich, die Sitzung der Arbeitsgemeinschaft Ostfriesischer Volkstheater und Besuche bei Aufführungen anderer Bühnen (wie Emden, Wiesmoor, Aurich, Rechtsupweg oder Upgant-Schott).

Geschäftsführer Bruno Stürenburg gab einen Einblick in die Kassenlage. Wenn man die Zuschauerzahlen im Vergleich zu anderen Bühnen betrachte, könne die Norder Bühne immer noch sehr zufrieden sein, betonte er. Auch das diesjährige Frühjahrsstück „De Pantuffelpanther“ (Regie: Heike Heims) käme sehr gut an und locke viele Fans in den Theatersaal. Stürenburg dankte bei dieser Gelegenheit dem Vorstand, den Spielenden, den Bühnenbauern für ihre Engagement und vor allem auch Gunda Uphoff und Uwe Knoop, die die Premierenfeiern immer mit viel Liebe zum Details ausrichten würden.

Jubiläum in 2025

Ein wichtiger Tagesordnungspunkt war zudem die Vorschau auf das Jubiläumsjahr 2025. Die Niederdeutsche Bühne Norden kann dann nämlich auf ein 100-jähriges Bestehen zurückblicken. Dieses Ereignis soll das ganze Jahr über mit verschiedenen Aktionen gefeiert werden. Der Vorstand und ein Festausschuss arbeiten bereits mit Hochdruck an den Vorbereitungen.

Den Auftakt macht das Frühjahrsstück „De Vergantschoster“ von Alma Rogge (Regie: Teelke Budde). Diese Komödie war das Gründungsstück der Bühne vor 100 Jahren. Neben weiteren Veranstaltungen dürfen sich die Freunde der Bühne dann im Herbst auf die Jubiläumsaufführung „Ein Festival der Liebe“ (Musikrevue mit Liedern der 70er-Jahre, Autor und Regie: Philip Lüsebrink) freuen.

Anlässlich des Jubiläums wird im Herbst dann auch die Bühnenleiter-Tagung des Bühnenbundes in Norden ausgerichtet. „Es kommt noch viel Arbeit auf uns zu, und dabei brauchen wir viele Mitglieder, die mithelfen“, sagte Hattermann.

Neue Mitglieder

Zur Freude aller konnten drei neue Mitglieder aufgenommen werden, nämlich Katrin Kruse, Elisabeth Remshagen und Heiko Schmelzle.

Vorstandswahlen

Bei den Neuwahlen wurden alle Vorstandsmitglieder einstimmig wiedergewählt. Es sind: Dieter Hattermann (Vorsitzender), Bruno Stürenburg (Geschäftsführer), Heike Heims (Vize-Geschäftsführerin), Heike Müller-Feldmann (Beisitzerin, Kassenführerin), Magret Martens (Beisitzerin, Öffentlichkeitsarbeit), Jutta Julius (Spielleitervertreterin) und Anke Friedewold (Bühnenbauvertreterin). Kassenprüfende sind Hero Kruse und Fritz Büscher.

In diesem Zusammenhang gab Hattermann bekannt, dass sich die jungen Mitglieder Julia Rykena, Lena Bredemeier-Rink, Rena Budde und Malte Tönjes künftig auch auf verantwortlicher Ebene mehr engagieren wollen. „Sie wollen in die Vorstandsarbeit reinschnuppern, und wir möchten ihnen und uns die Chance geben, hier als potenzielle Nachfolgende schon jetzt die entsprechenden Erfahrungen zu sammeln“, betonte Hattermann. ma

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