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30. April 2024, 06:00 Uhr

Grafiken eines Norder Künstlers wurden an die Ostfriesische Landschaft vererbt

Ein Konvolut von Kunstwerken wurde von Witwe Christine Kühn-Schierholz an die Graphotek der Ostfriesischen Landschaft übergeben.

Lesedauer: ca. 2min 08sec
Grafiken eines Norder Künstlers wurden an die Ostfriesische Landschaft vererbt

Norden Die Graphothek der Ostfriesischen Landschaft hat über 30 Werke des Norder Künstlers Uwe Peter Schierholz erhalten. Die Witwe Christine Kühn-Schierholz übergab der Kulturagentur ein Konvolut aus verschiedenen Schaffensphasen des 2022 verstorbenen Künstlers aus Norden. „Frau Kühn-Schierholz hat mit uns Kontakt aufgenommen, weil es ihr ein Bedürfnis ist, dass die Bilder ihres Ehemannes der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden“, erklärte Dr. Welf-Gerrit Otto, Leiter der Regionalen Kulturagentur der Ostfriesischen Landschaft. Genau dies sei auch der Sinn und Zweck der Graphothek.

„Viele der Werke sind waschechte Ostfrisica“, betonte Otto. So zählten unter anderem der Emder Hafen und Ubbo Emmius zu den Motiven der Druckgrafiken. Eine besondere Rolle nehme in dem Werk von Uwe P. Schierholz zudem die Industriekultur ein. Dabei ging es ihm darum, allgegenwärtige Strukturen und Formen der Industrie als Ausgangspunkte seiner Arbeit zu nehmen, sich im Schaffensprozess aber von ihnen zu lösen. „In der Abstraktion vom Gegenstand suche ich nach den primitiven Formen und Rhythmen der Dinge: Nach dem, was schon sichtbar ist, bevor der Gegenstand einem Begriff untergeordnet wird“, beschrieb Schierholz seine Absicht.

Er wolle mit seiner Kunst den sehr kurzen Moment erfassen, in dem der Blick noch nicht durch begriffliches Denken festgelegt sei. „Ich will den Betrachter inspirieren und ihn zu einem vorerwartungsfreien Sehen anregen“, betonte Schierholz. Von 2000 bis 2021 präsentierte Uwe Peter Schierholz seine Werke in zahlreichen Ausstellungen unter anderem in Frankreich, Russland, den Niederlanden, Litauen, aber auch in ganz Deutschland.

Derzeit arbeitet die Kulturagentur mithilfe von Ehrenamtlichen an der Inventarisierung des Bestandes von über 1000 Werken, um die Kunstwerke wieder der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. „Für die Sichtbarmachung der Kunstwerke suchen wir aktuell noch weitere ehrenamtliche Helferinnen und Helfer“, erläuterte Otto. Es gehe darum, Künstler oder ihre Erben ausfindig zu machen, um Bildrechte für die Online-Nutzung zu klären.

„Es ist noch ein langer Weg, bis wir den Bestand der Graphothek wieder an Privatpersonen zum Aufhängen in der eigenen Wohnung verleihen können“, erklärte Otto. Erste Schritte sei die Kulturagentur aber bereits gegangen. Aktuell befinden sich mehrere Werke aus dem Graphotheken-Bestand von Hildegard Peters als Leihgabe in einer Sonderausstellung im Museum Nordseeheilbad Norderney.

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